27. April 2024

Mit Schüßler-Salzen gesund durch den Winter

Peter Emmrich M.A., Facharzt für Allgemeinmedizin, Pforzheim

Die kühle, dunkle Jahreszeit ist mit Wind, Regen und kalten Temperaturen eine Herausforderung fürs Immunsystem. Entsprechend sind Frösteln, eine laufende Nase oder Halsschmerzen oft typische Begleiter in der Herbst- und Winterzeit. Wie können wir uns schützen oder gegensteuern, wenn sich eine Erkältung ankündigt? Schüßler-Salze stärken die Abwehrkräfte und lindern als natürliches Heilmittel erste Beschwerden.

Gerade jetzt ist es besonders wichtig, fit und gesund zu sein – und zu bleiben. Einzeln oder als kombinierte Kur regen Schüßler-Salze die Selbstheilungskräfte des Organismus an. Laut dem Mediziner Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) schwächt eine Störung im Mineralstoffhaushalt den Körper und Krankheiten können entstehen. Die Schüßler-Salze regen einen Ausgleich im Mineralstoffhaushalt an. So wird das körpereigene Gleichgewicht wieder hergestellt und die Abwehrkräfte des Organismus gestärkt.

Wenn die Nase kribbelt

„Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung wie Kribbeln in der Nase oder leichtem Frösteln hilft das Schüßler-Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12das Salz des Immunsystems – den Infekt in Schach zu halten. Ferrum phosphoricum sorgt für eine gute Sauerstoffaufnahme im Körper, kurbelt die Durchblutung an und hilft dem Körper, Giftstoffe auszuscheiden“, erläutert Peter Emmrich, Facharzt für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Naturheilkunde. Dafür sollte stündlich 1 Tablette über den Tag verteilt eingenommen werden. Tipp: Die Tabletten unter die Zunge legen und zergehen lassen. So werden die Wirkstoffe über die Schleimhäute am schnellsten aufgenommen.

„Hat sich bereits ein Schnupfen entwickelt, dann sollte die Behandlung mit dem Schüßler-Salz Nr. 8 Natrium chloratum D6, dem Wasserregulator, ergänzt werden. Natriumchlorid hilft dem Organismus sich zu reinigen, die Abwehr zu verbessern und eingedrungene Viren zu bekämpfen“, so Peter Emmrich. Als Therapie schlägt er vor: „Bei beginnendem Schnupfen immer abwechselnd 1 Tablette Nr. 3 und Nr. 8 im stündlichen Wechsel. Tritt Besserung ein, kann die Kur noch zwei Tage fortgesetzt und dann beendet werden.“

Wie helfen Schüßler-Salze bei Schnupfen und Co.?

„Wenn sich die Schnupfen-Symptome weiter verstärken und es kommt Halsweh hinzu, lohnt ein Blick auf die Zunge“ erklärt Peter Emmrich. „Ein Blick auf die Zunge verrät, wie es unserem Körper geht. Zwar ist die Begutachtung der Zunge durch die Labormedizin etwas in Vergessenheit geraten, in der Naturheilkunde oder der Traditionellen Chinesischen Medizin ist sie jedoch von Bedeutung.“ Zeigt sich etwa ein weißlicher Belag, hat der Körper mit einem Infekt zu kämpfen. Dann passt das Schüßler-Salz Nr. 4 Kalium chloratum D6. Als Salz der Schleimhäute ist das Schüßler-Salz Nr. 4 eine kleine Wunderwaffe gegen viele typische Erkältungssymptome. Bei Infekten löst Kalium chloratum die weißlichen Ablagerungen auf den Schleimhäuten im Mund- und Rachenraum.

Ist die Zunge gelb und man muss morgens Schleim abhusten, bietet das Schüßler-Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 Linderung und Unterstützung. Mit seiner austreibenden Wirkung ist Kalium sulfuricum für Entgiftungsprozesse im Körper verantwortlich. Es sollten 5–10 Tabletten über den Tag verteilt eingenommen werden. Bei akuten Beschwerden kann die Dosis auf 3–6 × 2 Tabletten erhöht werden.

Rechtzeitig angewendet können Schüßler-Salze die Dauer der Erkältung verkürzen und typische Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten lindern. Halten die Symptome länger an und kommt Fieber hinzu, heißt es aber: Ab zum Arzt! Insbesondere bei Symptomen wie trockenem Husten, Fieber und Geschmacksverlust ist es unerlässlich, dies schnellstmöglich ärztlich abzuklären.

Tipps zur Immunstärkung

Um unseren Körper gut durch die Erkältungszeit zu bringen, ist es wichtig viel zu trinken! „Wer genügend trinkt, hält seine Schleimhäute feucht und schützt sie so vor Schnupfen. Optimal für einen gesunden Menschen sind etwa 2 Liter am Tag“, erläutert der Mediziner Peter Emmrich. Aber auch Bewegung, Tees und Heilpflanzen helfen uns, gesund zu bleiben oder, wenn wir uns erkältet haben, Infekte schnell zu überwinden. „Ein wohltuendes Hausmittel bei Schnupfen ohne Fieber sind etwa warme Fußbäder. Ein weiteres bewährtes Heilmittel bei Infekten ist auch Honig. Er ist reich an Enzymen, Mineralien und Vitaminen und lindert Halsschmerzen und Hustenreiz.“

Vorbeugend kann man auch zuhause etwas für seine Abwehrkräfte tun: Kneippen in der Badewanne. In der bis zum Unterschenkel mit kaltem Wasser gefüllten Wanne immer abwechselnd für einige Minuten ein Bein komplett aus dem Wasser heben. Bitte gut festhalten dabei! Danach gut abtrocknen und auf der Stelle die Beine bewegen, bis sie warm sind. Das regt die Durchblutung an. Auch ein paar Minuten Laufen durch kaltes Gras, etwa im eigenen Garten oder im Park wirken anregend. Wichtig: Gut abtrocknen und die Füße wieder warmlaufen. Vor dem Ausflug ins kühle Grün sollten die Füße auf jeden Fall warm sein!

Der Naturheilkundler Emmrich hat noch einen Tipp für die Wintermonate: „Auch wenn das Wetter mal nicht einladend ist – ein Spaziergang an der frischen Luft regt das Immunsystem an und ist gesund für die Schleimhäute.“ Also nichts wie raus in die frische Winterluft.

Immunkur mit Schüßler-Salzen

Zur Stärkung der Immunkraft hat sich folgende Immunkur mit einer Kombination aus mehreren Schüßler-Salzen bewährt.

Anwendung
Morgens: 2 Tabletten des Schüßler-Salzes Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12
Mittags: 2 Tabletten des Schüßler-Salzes Nr. 6 Kalium sulfuricum D6
Abends: 2 Tabletten des Schüßler-Salzes Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6

Ergänzend zum Schüßler-Salz Nr. 3 fördert das Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 Ausscheidungsprozesse, die Nr. 7 Magnesium phosphoricum sorgt für mehr Energie und Kraft. Alle drei kombiniert unterstützen optimal die Abwehrkräfte.

Peter Emmrich

Peter Emmrich

Peter Emmrich M. A. ist Diplom Biologe und Chemiker, Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Naturheilverfahren, Akupunktur, manuelle Medizin, Sportmedizin und Palliativmedizin sowie dem Abschluss „Biologische Medizin“ der WHO-Universität Mailand. Er schloss sein Biologie- und Chemiestudium an der Universität Ulm mit dem Diplom ab und studierte anschließend an den Universitäten Ulm und Heidelberg Medizin. Seinen Master of Arts (M. A.) für Komplementärmedizin und Kulturwissenschaften erwarb Peter Emmrich im September 2016 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Er führt in Pforzheim mit Kollegen eine naturheilkundliche Hausarztpraxis und hat seit 2011 einen Lehrauftrag für Allgemeinmedizin an der Eberhard Karls Universität in Tübingen.


www.peter-emmrich.de

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