Peter Emmrich M.A., Facharzt für Allgemeinmedizin, Pforzheim
Das große Niesen stoppen
Die Saison ist eröffnet, sobald der erste Blütenstaub in der Luft zirkuliert. Pollenallergikern blühen jetzt wieder schwierige Zeiten. Die Augen tränen, der Gaumen juckt, die Nase schwillt zu, Niesattacken nerven. Hinter allergischem Schnupfen können jedoch außer Blüten- oder Gräserpollen noch unzählige weitere Auslöser stecken. Sehr häufig sind auch bestimmte Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Sporen oder Tierhaare Auslöser für die unangenehmen Beschwerden. Verschiedene Therapien helfen dabei, sie in den Griff zu bekommen. Auch Mineralsalze nach Dr. Schüßler können hier sowohl kurz- als auch langfristig unterstützen.
Das Immunsystem von Allergikern ist ein äußerst gewissenhafter Bodyguard: Wittert es irgendwo Gefahr, schüttet es jede Menge Antikörper aus und gibt alles, um die vermeintlichen Angreifer in Schach zu halten. Allerdings steckt hinter dem großen Aufruhr oft eine Fehleinschätzung – Heuschnupfen-Geplagte kennen das nur zu gut. Es sind dann keine echten „Feinde“ wie krankheitsauslösende Bakterien oder Viren, sondern eigentlich harmlose, alltägliche Stoffe, die das Immunsystem schier kollabieren lassen. Besonders winzige Pollen, Exkremente der Hausstaubmilbe oder Speichelreste auf Tierhaaren verwechselt es leicht mit schädlichen Krankheitserregern.
Die Folgen des Fehlalarms sind jedem Allergiker – in Deutschland gibt es rund 20 Millionen – wohl bekannt: Sie reichen von Niesattacken über Schniefnase, Nesselsucht, Quaddeln und tränenden, juckenden Augen bis hin zu Atemnot. „Von den vier bekannten Allergietypen kommt der sogenannte Soforttyp, dessen Reaktionen oft heftig verlaufen, am häufigsten vor“, erläutert Peter Emmrich, Facharzt für Allgemeinmedizin und Experte für Naturheilverfahren aus Pforzheim.
Der Lebensstil kann Allergien begünstigen
Die genaue Ursache, warum viele Menschen im Laufe des Lebens Allergien entwickeln, ist wissenschaftlich noch nicht völlig geklärt. Die Veranlagung spielt eine Rolle, aber auch Umweltfaktoren wie die Luftqualität stehen im Fokus. Und der Lebensstil: Denn Stress und Ernährungsgewohnheiten scheinen die Ausprägung eines überschießenden Immunsystems zu begünstigen.
Konventionelle Behandlungen wie eine sogenannte „Hyposensibilisierung“ gewöhnen den Körper allmählich an die Allergene, damit das Immunsystem weniger heftig darauf reagiert. Eine andere konventionelle Möglichkeit ist, die Symptome mit sogenannten Antihistaminika zu behandeln. „Diese mildern die allergische Reaktion rasch, allerdings werden viele Patienten davon müde“, weiß Experte Peter Emmrich.
Schüßler-Salze lindern akute Symptome
Akute Beschwerden lassen sich auch gezielt und sanft mit zwei Mineralsalzen nach Dr. Schüßler behandeln – und das ohne Müde-mach-Effekt. „Wer kein Antihistaminikum nehmen möchte, kann auf die Schüßler-Salze Nr. 3 Ferrum phosphoricum und Nr. 8 Natrium chloratum ausweichen“, so Peter Emmrich. „Meist ist schon nach kurzer Zeit eine deutliche Besserung zu erkennen. Immer wieder erlebe ich im Praxisalltag, wie ausgeprägte Niesattacken und verquollene Gesichter abklingen.“ Ein weiteres wichtiges Mittel bei allergischen Symptomen und Abwehrschwäche ist seiner Erfahrung nach das Schüßler-Salz Nr. 17 Manganum sulfuricum.
Tipp des Experten: Von beiden Schüßler-Salzen alle 5-10 Minuten im Wechsel je 1 Tablette im Mund zergehen lassen. Bessern sich die Beschwerden, wird die Einnahme zunächst auf 1 Tablette 1- bis 2-mal stündlich reduziert, dann beide Mittel nur noch 3- bis 4-mal täglich nehmen.
Ursächliche Behandlung: Den Darm und damit das Immunsystem stärken
„Das Ziel einer ganzheitlichen Behandlung ist, eine Allergie möglichst dauerhaft zum Abklingen zu bringen“, erläutert Peter Emmrich die Therapie mit Schüßler-Salzen. „Es ist hierfür wichtig, nach tieferen Ursachen der Beschwerden zu suchen und Dysbalancen im Körper auszugleichen“. Schüßler-Salze können solche regulativen Prozesse im Organismus anregen und unterstützen. Denn sie geben den Zellen feine Impulse, so dass diese die Mineralstoffe wieder optimal aufnehmen und verarbeiten können. So wird die Selbstregulation des Organismus aktiviert, der Zellstoffwechsel kann wieder ins Lot kommen.
„Achtzig Prozent des Immunsystems sitzen im Darm. Deshalb macht es Sinn, sich um den Zustand des im Darm befindlichen Mikrobioms zu kümmern. Oft ist es aus der Balance – mit weitreichenden Folgen auch für das Immunsystem. Milchsäurebakterien und eine mineral- und ballaststoffreiche Ernährung bringen schon viel“, erläutert der Facharzt für Allgemeinmedizin Peter Emmrich.
Stärkend für die Schleimhaut des Darms wirkt auch eine Kur mit den Schüßler-Salzen Nr. 10 Natrium sulfuricum (morgens), Nr. 4 Kalium chloratum (mittags) und Nr. 9 Natrium phosphoricum (abends). Die Kombination wirkt entzündungshemmend und reguliert den Säure-Basen-Haushalt. Ideal ist es, den Darm schon vor dem Start der Allergiesaison zu stärken.
Der Experte betont, dass allergische Symptome immer ernst genommen und behandelt werden müssen, damit sich auf längere Sicht keine chronische Erkrankung entwickelt. Peter Emmrich: „Eine unbehandelte Allergie kann den sogenannten Etagenwechsel vollziehen und sich von den oberen auf die unteren Atemwege ausbreiten, manchmal entwickelt sich sogar Asthma. Deshalb ist es wichtig, Allergien frühzeitig und mit ärztlicher Unterstützung zu behandeln.“
Peter Emmrich
Peter Emmrich ist Diplom-Biologe, Chemiker und Facharzt für Allgemeinmedizin. Naturheilverfahren sind ein Schwerpunkt in seiner Hausarztpraxis in Pforzheim. Peter Emmrich ist Präsident des Europäischen Naturheilbundes e. V., Vizepräsident des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN e. V.), außerdem Autor zahlreicher Fachartikel, Bücher und Broschüren.
Buchtipps:
„Hilf Dir selbst mit Schüßler-Salzen und ganzheitlicher Medizin“ (wzgerlag, 4,90 €)
„Heilpflanzensäfte: Geballte Pflanzenpower gegen Infekte, Müdigkeit & überflüssige Kilos“, GU, 14,99 €.
Weitere Informationen unter peter-emmrich.de.