11. Dezember 2024

1 | Calcium fluoratum

1898 | Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler über die Charakteristiken der biochemischen Mittel:

Calciumfluorid, Fluorcalcium.

Fluorcalcium ist in der Oberfläche der Knochen, im Schmelz der Zähne, in den elastischen Fasern und in den Epidermiszellen
enthalten. Eine Störung in der Bewegung seiner Moleküle mit consecutivem Verlust hat zur Folge:

  1. ein hartes, höckeriges Exsudat auf der Oberfläche eines Knochens;
  2. eine Erschlaffung elastischer Fasern; daher Gefäßerweiterungen, Hämorrhoidalknoten; Erschlaffung und Lageveränderungen des Uterus, Erschlaffung der Bauchdecken, Hängebauch; mangelnde Nachwehen oder auch Gebärmutterblutungen;
  3. Austritt von Keratin*) aus den Epidermiszellen. Das Exsudat vertrocknet sofort und wird eine fest anhaftende Kruste, welche z. B. in den Handflächen vorzukommen pflegt. Beim Gebrauch der erkrankten Hände entstehen Schrunden und Risse in den Krusten.

Das Fluorcalcium heilt außer den oben erwähnten Krankheiten:

  • das Kephalämatom, indem es die Resorption des knöchernen Walles bewirkt;
  • verhärtete Exsudate, z. B. in Brustdrüsen, Hoden ec.

In Betreff der Resorption verhärteter Exsudate sind zwei Möglichkeiten denkbar:

  • Durch den Druck des verhärteten Exsudates haben die in der Nähe befindlichen elastischen Fasern ihre Funktionsfähigkeit verloren. Zugeführte Fluorcalcium-Moleküle restituiren die betr. Fasern in integrum, dadurch werden die letzteren befähigt, das Exsudat abzustoßen. Dasselbe wird alsdann von den Lymphgefäßen resorbirt.
  • Durch die Massenwirkung der im Blute enthaltenen Kohlensäure wird vom Fluorcalcium ein Theil des Fluor abgespalten; der abgespaltene Theil verbindet sich mit nascirendem Wasserstoff zu Fluorwasserstoffsäure; diese bewirkt allmälig molekelweise die Lösung des Exsudates, welches dann von den Lymphgefäßen aufgenommen wird.

Die Rolle der Kohlensäure kann in dem in Rede stehenden Falle die Schwefelsäure übernehmen, welche bei der Oxydation
der Eiweißkörper entsteht **).

*) Keratin oder Hornstoff ist in der Epidermis, in den Haaren und den Nägeln enthalten.
**) In Betreff der Dosis vide die Anmerkung unter der 12. Seite. (Ferrum phosphoricum, Silicea und Fluorcalcium verabreiche ich in der 12. Verreibung.)