1898 | Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler über die Charakteristiken der biochemischen Mittel:
Phosphorsaures Kali.
Phosphorsaures Kali ist in den Gehirn-, Nerven-, Muskel- und Blutzellen (Blutkörperchen), sowie im Blutplasma und den übrigen Intercellularflüssigkeiten enthalten.
Eine Störung in der Bewegung seiner Moleküle hat zur Folge:
- im Denkzellengebiete: Zaghaftigkeit, Aengstlichkeit, Schreckhaftigkeit, Weinerlichkeit, Heimweh, Argwohn, Agoraphobie, Gedächtnißschwäche und ähnliche Verstimmungen;
- in den vasomotorischen Nerven: Puls zuerst klein und frequent, später Verlangsamung desselben;
- in den Gefühlsnerven: Schmerzen mit Lähmungsgefühl;
- in den motorischen Nerven: Muskel- und Nervenschwäche bis zur Lähmung;
- in den trophischen Fasern des Nervus sympathicus: Verlangsamung der Ernährung bis zum gänzlichen Aufhören derselben in einem beschränkten Zellengebiete, daher Erweichung und Zerfall der betr. Zellen.
Alle Befindensveränderungen haben den Charakter der Depression.
Das phosphorsaure Kali heilt Depressionszustände des Gemüths und des Körpers: hypochondrische und hysterische Verstimmungen, Neurasthenie, nervöse Schlaflosigkeit, Krämpfe, bedingt durch sogenannte irritabele Schwäche; ferner Lähmungen, faulige Zustände, septische Blutungen, Mundfäule, Scorbut, Wasserkrebs, phagedänischen Schanker, Karbunkel, Typhus und typhöse, adynamische Zustände; progressive Muskelatrophie; das runde Magengeschwür, weil dieses durch eine Funktionsstörung trophischer Fasern des Sympathicus bedingt ist; ferner die Alopecia areata (nicht zu verwechseln mit Herpes tonsurans). Auch der Alopecia areata liegt eine Funktionsstörung trophischer Sympathicus-Fasern zu Grunde.